New Work & Gesundheit

12. Mai 2023
12. Mai 2023 Elvira Radaca

„Arbeit muss neu gedacht werden!“ ist eine Aussage, die uns in letzter Zeit immer häufiger begegnet. Reaktionen auf diese Aussage finden wir z.B. in neuen Arbeitskonzepten: vier Tage-Woche, flexible Arbeitszeiten oder agiles Arbeiten sind nur wenige Beispiele dieser Konzepte. Insbesondere Megatrends wie Digitalisierung oder Gesundheit gelten als Strake Einflussfaktoren, die die Themen Flexibilität und Entgrenzung (Vermischung von Privat- und Arbeitsleben) u.a. in den Fokus der Wissenschaft und Wirtschaft rücken.

Auf der einen Seite als wird die flexible Arbeitsgestaltung als Segen empfunden, denn man kann Arbeitszeit und -ort ganz individuelle bestimmen. Das macht es u.a. viel einfacher Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Allerdings kann es auch schnell passieren, dass beide Welten (Arbeits- und Privatleben) nicht mehr klar voneinander zu trennen sind und eine Art Entgrenzung stattfindet.

Neben dem Thema der Arbeitsgestaltung deuten vermehrt Studien darauf, dass Präsentismus, also Arbeiten trotz Krankheit, immer häufiger wird. Doch warum ist das so? Gibt es hier einen Zusammenhang? Diesen und weiteren Fragen sind wir im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie nachgegangen und haben Phänomene der Arbeitsgestaltung in Form von flexibler Arbeitsgestaltung sowie Entgrenzung auf das Verhalten von Beschäftigten bei Krankheit genauer untersucht (Poethke et al., 2023).

Unsere Ergebnisse zeigen u.a., dass flexible Arbeitsgestaltung Präsentismus verhindert, während Entgrenzung Präsentismus erhöhen kann. Es ist daher von großer Bedeutung, dass wir uns selbst die Möglichkeit geben, von flexibler Arbeitsgestaltung Gebrauch zu machen und unsere Arbeitszeit sowie unseren Arbeitsort an unsere individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dabei sollten wir jedoch stets darauf achten, klare Grenzen zu setzen und regelmäßige Zeiten für Erholung und Privatleben festzulegen.

Zur Studie: https://bpspsychub.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1111/joop.12437