Starke akute Symptome und geringe Resilienz begünstigen Long COVID

27. Juli 2022
27. Juli 2022 Rüdiger Beck

Anhand eines neuen, symptombasierten Scores wurden schwere Erkrankungssymptome in der Akut­phase und eine geringe psychosoziale Belastbarkeit als Risikofaktoren für das Post-COVID-Syndrom identi­fiziert.

Das Post-COVID-Syndrom (PCS) ist gekennzeichnet durch eine anhaltende Symptomlast (>3 Monate) und Ver­schlechterung bereits bestehender Komorbidität. Die Ursachen und langfris­tigen Auswirkungen von PCS auf das Gesundheitssystem sind noch unklar, auch weil noch effiziente Tools zur Bewertung des Vorhandenseins und der Schwere von PCS nicht etabliert sind.

In der populationsbasierte Kohortenstudie COVIDOM wurden SARS-CoV-2-Infizierte zwischen dem 15. No­vem­ber 2020 und dem 29. September 2021 aus Kiel, Berlin, Würzburg rekrutiert. Haupteinschlusskriterien waren ein Mindestalter von 18 Jahren, eine PCR-bestätigte SARS-CoV-2-Infektion und ein Zeitraum von min­destens 6 Monaten zwischen der Infektion und dem Besuch des COVIDOM-Studienzentrums (n=1.400).

Für diese Arbeit setzten die Forscher erstmals den sogenannten PCS-Score ein, um den Schweregrad eines PCS in ein einheitliches Schema zu bringen (eClinical Medicine 2022; DOI: 10.1016/j.eclinm.2022.101549).

„Wie erwartet erhöhten schwere Erkrankungssymptome in der Akutphase das Risiko für ein Post-COVID-Syn­drom. Überraschend war jedoch, dass auch eine geringe psychosoziale Belastbarkeit und niedrige Resilienz zu einem PCS führen können“.

Quelle