Achtsame Best Agern sind geschützt vor Gesundheits- und Sicherheitsrisiken?

15. November 2022
15. November 2022 Elvira Radaca

Best Ager geben allgemein an, mit geringerer Wahrscheinlichkeit Gesundheits- und Sicherheitsrisiken einzugehen (z. B. Drogenkonsum, Nichtanlegen des Sicherheitsgurts) als jüngere Erwachsene. Die Mechanismen, die diesen Altersunterschied erklären, waren bisher noch unklar.

Eine höhere dispositionelle Achtsamkeit wird mit einer geringeren Beteiligung an gesundheitlichen Risikoverhaltensweisen in Verbindung gebracht, und ältere Erwachsene weisen tendenziell höhere Werte für dispositionelle Achtsamkeit auf als jüngere Erwachsene. Daher haben sich Shook mit Kollegen und Kolleginnen (2019) sich die Frage gestellt, ob die hoch ausgeprägte Achtsamkeit von Best Agern dazu beiträgt, ihre geringere Risikobereitschaft in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zu erklären.

Zwei in der Gemeinschaft lebende Stichproben jüngerer (25-36 Jahre) und älterer (60+ Jahre) Erwachsener füllten Selbstauskunftsbögen zur Achtsamkeit und zur Risikobereitschaft in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit aus. In der ersten Studie berichteten Best Ager über eine höhere Achtsamkeit und eine geringere Wahrscheinlichkeit, Risikoverhaltensweisen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit an den Tag zu legen, als jüngere Erwachsene.

Eine höhere Achtsamkeit war mit einer geringeren Bereitschaft zur Übernahme von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken verbunden. Wichtig ist, dass die höhere Achtsamkeit von Best Agern teilweise für ihre geringere Risikobereitschaft in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit verantwortlich war.

Diese Ergebnisse konnten in der zweiten Studie wiederholt werden, und ein alternativer Mechanismus (d. h. wahrgenommene Gesundheit) wurde ausgeschlossen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die altersbedingte Abnahme des Risikoverhaltens in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit zum Teil durch die Achtsamkeit statistisch erklärt werden kann. Die aktuellen Forschungsergebnisse haben Auswirkungen auf Verhaltensmaßnahmen, die darauf abzielen, präventives Gesundheitsverhalten zu fördern und gesundheitliche Risikoverhaltensweisen zu verringern.

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s12144-019-0137-3.pdf